Im 15. Jahrhundert hatte sich die Waffentechnik entwickelt. Burgen funktionierten nicht mehr als Verteidigungsanlage und nicht mehr als Schutz. Die Landesherren bauten ihre Burg jetzt für repräsentatives und bequemes Wohnen um.
Andere Burgen wurden verlassen und verfielen zu romantischen Ruinen.
Die neuen Schlossbauten wurden symmetrisch angelegt. Zwischen den Flügeln gab es immer eine bedeutungsvolle Mitte. Das Schloss öffnete sich zu einer Gartenanlage oder einem Park. Terrassen und ein Wagenvorplatz kamen hinzu.
Es gab unzählige Zimmer, Festsäle, breite Treppen und Kamine. Alles wurde prachtvoll ausgestattet.
Neben einem großen Residenzschloss wurden zusätzlich kleine Lustschlösser und Jagdschlösser gebaut.
Der Adel – das waren der König und seine weit verzweigte Familie, aber auch Ritter und Grafen – brachte mit den Schlossbauten seinen Reichtum und damit seine
Macht zum Ausdruck.
Schloss Boitzenburg in der Uckermark war die Residenz eines Grafen.
Ein Graben und einige, aus der Mauer ragende, riesige Feldsteine erinnern an die einstige Wasserburg.
Fadl: "Schlösser sind heutzutage wie ein kleines Museum – aber nicht alle: zum Glück!"