Die Straße

Dachs, Foto:K.Brandler14.4.2017, Nähe Ostrov, Sächsische Schweiz (Tschechien)
Der Dachs, hierzulande unser größter Vertreter der Marderfamilie, unterliegt dem Jagdrecht: sinnlos, denn er wird nicht verwertet. Von „schädlich“ kann nicht die Rede sein, er lebt eher vegetarisch, sowie von Würmern, Schnecken, Mäusen und Insekten.
Die scheuen, dämmerungsaktiven Tiere sind selten zu beobachten. Ein einziges Mal hatte ich auf einer meiner Solo-Wanderungen am zeitigen Morgen im Frühjahr Glück, mitten auf einer strukturreichen Wiese am Wald bei Briesen. Da die Jungen etwa im März zur Welt kommen, nehme ich an, der notwendige Mehrbedarf an Futter hatte den Dachs aus seinem Bau getrieben.
In Mittelgebirgslagen ist seine Populationsdichte am höchsten. In der Sächsischen Schweiz lag der Kadaver des massigen Tieres denn auch morgens an der Straße: …der Mensch, das unberechenbare Raubtier ohne echte Klauen, ohne Fänge, oft genug ohne echte Zähne – aber mit rasendem, blendendem Untersatz…

Ergänzung vom 25.11.2017 nach einer Inforadio-Kultursendung mit Werbung für Rasurkultur im ersten deutschen Markenstore in Berlin. Clean und ästhetisch designt in den Hackeschen Höfen ansässig.
Das Vergessen als Überlebensnotwendigkeit: Natürlich kennt jeder Mann und jede zumindest ältere Frau die Dachshaar-Rasierpinsel!!! Aus dunkelgrauem Dachshaar (Pure Badger) und (weniger bekannt) aus Silberspitzen-Dachshaar, letztere mit allen möglichen Edelgriffen zu einem Preis bis etwa 200 Euro.
Das Blut an der Welt der kleinen Dinge (plus Video mit Jugendschutzhinweis!)… Malpinsel sind auch so eine Sache. Es wird behauptet, die Haare kämen aus speziellen Zuchten in China. Inwiefern wäre gerade DAS tröstlich????

…sich in Einsamkeit vegraben wie ein schlauer Dachs oder Fuchs…