Film ab!

StalkerStalker von Andrei Tarkowski nach einem Drehbuch von Arkadi und Boris Strugazki auf der Basis ihres Romans “Picknick am Wegesrand”.

„Stalker“ – Ortskundiger und zugleich Kundschafter – bringt Leute illegal durch ein als „Zone“ bezeichnetes, evakuiertes Gebiet. Der Legende nach gehen dort in einem „Raum der Wünsche“ die geheimsten, innigsten Wünsche in Erfüllung.
Der Film kommt in dieser verfallenen und längst überwucherten Industrielandschaft schon vor Tschernobyl ohne Spezialeffekte aus. Gefilmt wurde im Hafenviertel von Tallinn (1978/79).

“Alle Geschichte ist für Tarkowskij Naturgeschichte, verstanden als fortschreitende Zerstörung von Natur, die auf den Menschen übergreift. Ihr ‚Schauplatz‘ ist die Landschaft, die zur Ruine wurde. […] Geschichte ist gerade in und an der Landschaft als Albtraum zu entziffern.“
– Bernd Kiefer zitiert nach: https://de.wikipedia.org/wiki/Stalker_(Film)

In einer Atmosphäre wie in diesem Film gehe ich oft durch ähnliche Landschaft, vorsichtig, lauernd, angespannt und zugleich glücklich erwartungsvoll – eine eigenartige Mischung. Das ist MEIN Film.


Horrorfilm von Stanley Kubrick nach Stephen Kings gleichnamigem Roman. Ursache, weshalb ich um verlassene Kasernen, Hangars, Bunker, Hausruinen und Betonreste riesige Umwege schleiche. Gäbe es nicht in der Mark Brandenburg? Massenhaft!!!!

Wolken ziehen vorüberWolken ziehen vorüber.
Der Regisseur Aki Kaurismäki, zitiert nach: https://de.wikipedia.org/wiki/Wolken_ziehen_vor%C3%BCber: „Irgendjemand muss doch erzählen, in welchem Schlamassel die Menschen stecken und wie sie dennoch ihre Würde wahren. Ich komme selbst aus armen Verhältnissen und weiß, wie die Gesellschaft mit diesen Leuten umspringt. Warum sollte ich denn einen Film über verwöhnte Muttersöhnchen drehen, die nur ein Problem plagt: das richtige Outfit zum Angeben zu finden.“
Ja, Kaurismäki gibt Kraft, Widerstand zu leisten gegen amerikanisch perfekt weißes Zähnelachen mit Prothesen, gegen perfektionistisches, oder auch nur ständig neues Outdoor-Outfit, gegen die unausgesprochenen Normen hochkarätiger Vereine. Missachtung mit blumig süßen Erklärungen kann ich berechtigtes Selbstwertgefühl entgegen setzen: noch…
Aber: ich möchte auch nicht wirklich in den Küstenbereich der Ostsee reisen – Kaurismäkis Stimmungsbild verfolgt mich wie mit Muttermilch eingesogen. Ebenso nicht in die Neumark mit sofortigen Assoziationen zu einem der schrecklichsten Kriege…


Das war genau so! Für mich.
This Ain’t California, ein fiktionaler Dokumentarfilm von Marten Persiel:
Die große Freiheit in der DDR der achtziger Jahre. Skater – nur eine andere Art von Kunst…
Aber auch: warum jeglicher Sport nichts als Spaß zu sein hat, und dass teamfähig etwas anderes als hörig bedeutet.

Fitzcarraldo ein Film von Werner Herzog mit Klaus Kinski.
Leidenschaft pur, wenn auch ökologisch gesehen ziemlich katastrophal.

Mit “Meeting Gorbachev”, dem neuen Dokumentarfilm von Werner Herzog und André Singer, eröffnete am 29.10.2018 in Anwesenheit des Regisseurs Werner Herzog das 61. Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm. Dieses seit Anbeginn weltoffene Filmfestival Ostdeutschlands konnte ich in mehreren, immer nur düster geschilderten sechziger Jahren von morgens bis Mitternacht in Leipzig erleben: mit kleinstem Budget – des eigenen und wahrscheinlich auch einem solchen der Veranstalter. Es war der künstlerische Einfluss, der mich am meisten geprägt hat: ohne Tabu von Eisenstein bis Riefenstahl historisch, experimentell und politisch aktuell immer von höchster Brisanz. Was für ein Zeichen in diesem Oktober 2018: hier überstrahlen ein Film und ein Künstler mit seinen Worten zur Eröffnung alles, was die deutsche Politik so großartig seit gestern zu leisten glaubt.


Moonrise Kingdom, eine US-amerikanische Filmkomödie von Wes Anderson: Das Sommercamp einer Pfadfindertruppe.
In der einstigen DDR war mein Kindertraum, einer Pfadfindergruppe anzugehören. Irgendwie hatten die Pioniere (da war ich nicht einmal dabei) nichts Vergleichbares anzubieten. ICH glaubte als Kind an grenzenlose (Indianerromantik-)Freiheit…


Und gleich noch einmal Wes Anderson mit der amerikanischen Abenteuerkomödie Darjeeling LimitedUS. Eine Zugreise durch Indien – um Sehnsucht zu bekommen, gibt Anderson gar keine Gelegenheit: rundum Spaß!


Priscilla – Königin der Wüste von Stephan Elliott: die Tour von drei Drag Queens durch endlose Wüste in Australien.
Mit Gleichgesinnten unterwegs – schwierig zu finden…


Saint-Jacques… La Mecque: softe, französische Filmkomödie von Coline Serreau über eine Pilgerreise nach Santiago de Compostela. Lernefekt: beschränke das Gepäck auf möglichst NICHTS.


Crossing The Bridge – The Sound of Istanbul, Musik- und Dokumentarfilm von Fatih Akin. Die Reise durch eine Metropole wie sie nur mit Künstlern, hier mit Alexander Hacke (u.a. Bassist bei der Band „Einstürzende Neubauten“) erlebt werden kann: Städtereisen sind in meinem neuen Leben tabu.

 

Wer nun partout einen Zusammenhang zu meinem (also nicht: seinem eigenen!) Wanderwahn vermisst, der guckt sich bitte 3 x hintereinander den deutschen Farbfilm „Rübezahl – der Herr der Berge“ an. Wurde 1957 im Riesengebirge gedreht. Erinnert durchaus auch an Böhmen, Heuscheuer- oder Altvatergebirge.

Verlinkt zu Hörbarem

Erzgebirgisch, muss man damit umgehen können…, manche können das: → Glück auf mit Angelika Niescier, Saxophon und zusätzlich etwas pur heimatlich anzuklicken zum Feieromd

Open air in der Kyritz-Ruppiner Heide mit dem → Landesjugend Jazz & Pop Chor YOUNG VOICES BRANDENBURG

Eine Nacht bei Brodowin mit der → Ballade von der haltbaren Graugans

Was jenseits von Bach in Eisenach vor einem Bild stehend im Kopf summt: → best of Blind Willie Johnson

Immer wieder im Dunkelwerden November-Blues-Bloggen mit Nina Simone, → Who knows where the time goes

Kompositorisch exzellent gelungen das Essen im Bergwaldprojekt nach einem Konzept, das sogar hörbar musikalisch ist:
→ The last 273 seconds. 2010, John Cage in memoriam
→ Esercizio di Levitazione. 2012
→ Byzantinische Lyra. Jerewan 2018
Leider bisher nur in “Unerhörte Musik”, BKA Berlin am 19.März 2019, bei der UA: Edoardo Micheli “sic transit gloria mundi” für Akkordeon, Violine, Gitarre, Audio-Zuspielung und Video (von Robert Seegler). Der Titel des Stückes bezieht sich auf Silvio Berlusconis Worte zum gewaltsamen Tod von Gaddafi: „…so vergeht der Ruhm der Welt“, die Komposition nutzt Sätze der Rede Gaddafis 2009 vor der UNO.

Wieder einmal gehört an einem Abend während der Moorwiedervernässung im NP Jasmund: “Wir sind die Moorsoldaten”, entstanden im KZ bei Papenburg, bitte aber gesungen von → Ernst Busch. Die authentischste Version des von Hans Eisler vertonten Liedes.
Ungekürzt eine der ansonsten erschreckend unpassenden Versionen: → Die Toten Hosen.

Schlagwort Coronazeit und Propagandaslogan “vor dem Tod bewahrt”. → Tom Waits, Hell Broke Luce

In diversen Zusammenhängen: → Eisern Union!

Blues-Bloggen

25.11.2017 mein Novembersamstag
November-Blues-Bloggen über Bloggen und Wandern als Gedankensplitter-Rüstzeug

November-Blues am Morgen der nicht gewanderten Borgsdorfer Nelke, 25.11. 2017, 5:30 h
November-Blues am Morgen der nicht gewanderten Borgsdorfer Nelke, 25.11. 2017, 5:30 h

Ungeordnet gelistet und ohne endgültige Antwort für fragende Wandersleut: wieso, weshalb, warum…

1. Über die Trennung von wandern und reden
Das Innehalten und die Stille; turn, turn, turn – to every thing there is a season. Reden nicht in der schönsten Landschaft – es verbleiben ausreichend eintönige Strecken dafür. Verzeihung: manchmal geht es schief. Aber im Nachhinein schriftlich – einfach perfekt für mich!

2. Über Nähe und Ferne
Wanderungen quer durch Brandenburg auf zufälligen oder gar keinen Wegen, ganz persönliche Entdeckungen von sonst Nebensächlichem, Bekanntes aus persönlicher Sicht, alles mit meinen Gedanken und Reflektionen. Für mein Erleben brauch und soll es nicht die weite Welt sein – oh, doch, doch: wenn es Berge oder flotte Flüsschen sind…

3. Über das Träumen und das Vergessen oder die Sehnsucht und die Enttäuschung

4. Über Freundlichkeit und FreundIn (siehe Links: doch nicht egal mit wem, schon eher wohin)

5. Das Sich-Finden und das Sich-Wiederfinden (Organisation)
= Verjüngung von Wandergruppen durch Vernetzung jenseits der Vereins- und Wanderleiterkonkurrenzen = offene Kommunikation über diese Grenzen hinweg.  Individuelles Bloggen ersetzt kein soziales Netzwerk. Es könnte aber lustiger sein als ein Konglomerat von eigenständigen Kommentarbeiträgen aller Mitwanderer… Warum das nicht funzt: frage jeder sich selbst oder den Psychologen…

6. Das Medium
6.1. WordPress als Werkzeug – nach meinem Geschmack  für variable Gestaltung zu viel plugins
6.2. Das Öffentliche und das Private – individuell gesehene Wanderungen ohne Bilder von Menschen? → Persönlichkeitsrecht  ; ausgespähtes Wandern würde vielleicht sogar den eigenen Krankenkassenbeitrag mindern!!!
6.3. Dokumentieren und Erinnern – das Unmittelbare des Bloggens fasziniert
6.4. Form und Farbigkeit – unübertroffen im Vergleich zum Papier in der Kombination von Schrift und Bild (Einschränkung siehe 6.1.)
6.5. Das Ordnen – was bloggen, was doch nur statisch? – …in einer komplexen Welt die größte Herausforderung. Minimal sein oder im virtuellen Raum mit den Gedanken und Ideen schwelgen?
6.6. Die Wirkung und das Nachwirken – ich hoffe, es auch nach neuer Hardware ohne Verluste im www wiederzufinden (die Jahre mit Disketten und ZIP sind schon verloren)

7. Über vieles (die Zahl gibt es zufällig vor: sieben Brücken, sieben Berge, sieben Meere – im siebten Himmel…) zwischen den Zeilen was nirgends sonst zu sagen ist

aktualisiert am 30.11.2017

sowie Nachtrag zum 25.6.2018 →
Heimwärts-Exkurs, Vacha – Eisenach – Berlin, ganz persönliche Erinnerungen nicht nur an → Blind Willie Johnson