NSG Klobichsee

27. Mai 2020, Coronazeit. 15 abwechslungsreiche Kilometer mit nun offiziell genehmigter „Kleingruppe“ des Wandersportvereins Rotation Berlin, Leitung Eckhard Knauer: eine Runde Märkische Schweiz ab Bahnhof Müncheberg, über Dahmsdorf – Köter-Berge – NSG Klobichsee – Großer Klobichsee, Nordseite – Schulzen-See – Münchehofer Chaussee – Obersdorf mit Vordersee, Storchennest und Kirche bis Bahnhof Obersdorf

Teil 2: Solo spezial. Berliner Heimweg

Zu Beginn ganz dörflich

Dahmsdorf

Märkische Schweiz

Wiesenweg bei Dahmsdorf

Im NSG Klobichsee ganz urig

Blühende Wiese

Biberwerk mit schlechter Umsetzung von Arbeitsschutz

Lebenswelt der Biber

Alles rund auf dem Rundweg

Kleinstwandergruppe unterwegs

Steil abwärts am Klobichsee

Seeblick mit Sonnenflimmer

Nahblick : Weitblick

Wasserstand Klobichsee

Großer Klobichsee

Ab Großer Klobichsee alles überraschend

Vor allem: Campingplatz geöffnet auch für Zelte! Mit sämtlichen sanitären Einrichtungen!

Badepause am Klobichsee
Mit himmelblauem, ziemlich frischem Wasser…

Blühen unter Wasser

…mit Unterwasser-Blüten in Wasserwald,

Produktion von Waldhonig

…mit summenden, sammelnden schwarzen Punkten im ziemlich trockenen Wald…

Schulzen-See und Kleingewässer

Mittagspause so gut wie mitten im Schulzen-See. Später Unkenrufe in seitlichen Kleingewässern, die entsprechend Karte einst eine Verbindung zum See gehabt haben dürften. Das Sanierungsschild allerdings gehört in direkte Ortslage Obersdorf.

Mittag am Schulzen-See

Längs der Straße nach Obersdorf eine bunt blühende “Bienenweide”: unfassbar intensiv goldene, kalifornische Mohnblüten. Initiative für Insekten-Artenvielfalt. Gleichzeitig Klimawandel-Vorsorge mit Wüsten-Neophyt? → 30.04.2020 – 8. (öffentliche) Sitzung des Ausschusses für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg.

Kalifornischer Mohn

In Obersdorf versteckte Ecken

Wiesen bei Obersdorf

Obersdorf, Kirche

Filmkulisse Tom Sayer

Obersdorfer Vordersee

Obersdorf, Wiese

Obersdorf, Storchennest

WAS FÜR EIN WUNDERVOLLER TAG!

Und dann

heißt es bereits wieder: Prost à la Trump… zum Glück ist da die Maske vor…

Wir schützen uns
Der Zug schafft es gerade bis Lichtenberg. Die S-Bahn bleibt wegen Weichenstörung gänzlich stehen. Vier zähe Kilometer per pedes.

Blick von der Oberbraumbrücke

Ein bisschen Kontrast zum heutigen Naturerlebnis: Kreuzberg ist zu schön verrückt…

Berlin, Schlesisches Tor
…sogar bei höflichem Verzicht auf Menschenbild.

Am Anfang war die Wahl

Wer weiß, wer weiß wie lange noch…

Berlin Kreuzberg, zwischen Lausitzer Platz und Kottbuser Tor

Kersdorfer Schleuse hin und zurück

13. Mai 2020, 20 km mit Findefuchs E. Knauer im Spreebereich zwischen Berkenbrück, Dehmsee, Bunter Schütz, Forsthaus an der Flut, Kersdorfer Schleuse, Kersdorfer See, Mühlengraben, Langer Luchgraben, Briesen.

Brandenburger Corona-Welt wie sie gefällt

13. Mai 2020. Corona vorausschauend.
Am Wege entdeckt: vorausschauend

Über web.de gelenkt: 16. 5. 2020. Eine Studie, wonach SARS-CoV-2 auf einer medizinischen Gesichtsmaske sieben Tagen überleben kann, auf Glas zwei Tage, auf Stoff und Holz einen Tag, 24 Stunden bei Pappe, 72 Stunden bei Plastik und Edelstahl, lässt nach Angaben der WHO bisher noch keine Rückschlüsse auf die echte Lebenswelt zu. Erfahrungen mit anderen Coronaviren würden das aber nicht ausschließen. Deshalb Desinfizieren wichtig – in Kliniken, außerhalb bei Waschbecken, Toiletten, elektronischen Geräten, Handläufen von Treppen, Wänden und Böden.
Da war ich Dummbacke → eher realistisch in der Einschätzung. Nur das Haus gehört mir nicht.

Der Dehmsee an der Autobahn bei Berkenbrück

Spannend das Wagnis gleich an der Autobahnbrücke über die Fürstenwalder Spree: weiter unterhalb der Autobahn entlang, unmittelbar am Nordufer des Dehmsees.

Autobahnbrücke Berkenbrück

Dehmsee an der Autobahnbrücke Berkenbrück

Autobahn am Dehmsee

Dehmsee

Dehmsee, Ufer

Und wirklich, sogar ein legales Brücklein über den Graben Richtung Glieningmoor!

Mühlenfliess zwischen Dehmsee und Glieningmoor

Versteckt im Forst

Mit Fahrrad oder per pedes mit Track: ab hier problemlos. Noch schöner geht anders.

Waldrand zu den Spreewiesen

Es gibt so viel mehr zu entdecken und zu genießen in diesem riesigen, keinesfalls eintönigen Wald- und Wassergebiet. Jetzt im Frühjahr unglaubliche Kontraste nur in Grün.

Eichenallee mitten im Wald
Die jungen Eichenblätter: gerade erst aufgebrochen, grüngolden leuchtend zwischen knorrigem Geäst. Auf Pfennig, Cent und auf dem Helm der Krieger eher düster.

Graben mit Biberfraß
Allzu wild empfiehlt sich nicht. Moore, Gräben, sumpfige Wiesen. Der Biber hat sich vorgearbeitet. Obwohl geschützt: sieht ringsum nicht aus als dürfe er bleiben.

Spreearm am Bunten Schütz
Einsam das einstige Forsthaus am Bunten Schütz, ganz dicht die meliorierten Wiesen und ein alter Spreearm. Dann breit und gerade durch die Bäume: die Fürstenwalder Spree.

Fürstenwalder Spree

Kurz hinter einer Wasser-Entnahmestelle** das ehemalige “Forsthaus an der Fluth” mit dem Geraune um Stasi und RAF***.

DDR-Design
Das Entsetzen oder die Verwunderung darüber, was es im Verborgenen, niemals Sichtbaren und so unscheinbar wirkend irgendwo immer gibt…

Der unerschütterliche Glaube an Zahl und Technik
Höchst alltäglich zu entschlüsseln.

Am Forsthaus an der Fluth
Das Versteck, das vielleicht nicht unerheblich für den Erhalt eines herrlichen Mischwaldes beigetragen hat, liegt jetzt zur Coronakrise brach.

Am Forsthaus an der Fluth
Hinter den Blättern: alles fließt. Oder hier draußen: alles egal. Die Männer, denen wir unterwegs begegnen (nur Männern) handfest, mit der Leichtigkeit des Seins.

Mündung Drahendorfer Spree in die Fürstenwalder Spree
Von der Holzbrücke aus zu sehen: die Einmündung der Drahendorfer Spree in die Fürstenwalder. “Die Spree”, die ist eben ein nur mühsam gezähmter Fluss. Hach: DIE Spree. DIE sagt alles. Der, die, das…

Holzbrücke an der Fluth

Kersdorfer Schleuse

Glücklicher Weise ist wenigstens die Technik mathematisch berechenbar. Der Oder-Spree-Kanal und die Kersdorfer Schleuse. Lest selbst nach. Perfektion genießt ungeteilte Bewunderung. Alles machbar.

Spree an der Kersdorfer Schleuse

Kersdorfer Schleuse

Kersdorfer Schleusenkammer

Kersdorfer Schleuse, Stemmtor

Kersdorfer Schleuse, Hubtor

Mühlenfließ – Mühlengraben, Langer Luchgraben

Alles machbar. Nur Zukunft ist nicht berechenbar. Nicht nur Autobahnen stellen über weite Strecken hinweg nur eine jämmerliche, nicht zu Ende gedachte Leistung des menschlichen Geistes dar. Trotzallem ist inzwischen ziemlich alles theoretische Denkfabrik und die Natur der Feind.

Kersdorfer See, östliches Sumpfgebiet
Zunächst scheitern planmäßige Wanderer aber nur am mit Stolz und Eigennutz präsentierten “hier kommt ein Zaun”. Auf googlemaps nicht eingebaut.

Ostufer Kersdorfer See
Wir schaffen das, nunmehr Anfang und zugleich Ende des Weges am Kersdorfer See, links zu sehen. Nicht zu sehen: überwuchert von riesigen Seerosenblättern.

Blickrichtung Muehlengraben, Kersdorfer-See
Briesen ist nah. Am Mühlengraben, der unter der Autobahnbrücke zum Mühlenfließ wird, wurde in den 30er Jahren ein ganzes Moor in die Luft gesprengt für die Autobahn.

Kersdorf, Autobahnbrücke über den Mühlengraben
Eine Leistung von der noch heute mit Staunen und Bewunderung berichtet wird. Irren ist menschlich.

Kersdorf, Autobahnbrücke mit Mühlenfließ
Hinter dem Langen Luch die kleinen hellen Pünktchen, da ist die Autobahn.

Langer Luchgraben, Kersdorf

Denkendes Pferd

Briesen, Nazis raus
Ja, ich kenn mich längst wieder aus: Erinnerung an Irrwege. Umgeben von Sumpf, gejagt von der Zeit.

Denken ist einsam

Aber auch neuer Anreiz: gar nicht so weit, ziemlich parallel das → “Goldene Fließ”, meine Obsession.

 

**gehört zum Wasserwerk in der Kersdorfer Gemarkung.
Frankfurt (Oder) wird nicht mit reinem Grundwasser versorgt, sondern mit Spreewasser, das über Pumpen, Filtrieranlagen und Sickerbecken transportiert und gereinigt wird. Ein Fakt, der in Zusammenhang mit dem Bau der Teslafabrik wieder einmal in Erinnerung gerufen wurde.
Alles hängt mit allem zusammen. Da hatte ich also erst einmal wieder → Musk und dann auch bald alles andere…
🙁

***Eine inhaltlich neutrale bzw. aktuelle Verlinkung dazu hab ich nicht gefunden.

Nach mir der Mars

30. Januar 2020. Spaziergänge gegen die Ansiedlung von Tesla im Bereich Trinkwasserschutzgebiet Erkner, Fangschleuse/Grünheide, seit Anfang Januar virtuell: fb, NABU Fürstenwalde, rbb24, ein Kommentar, 2 Blog-Posts + konkret: private Ansprachen, Waldspaziergang mit der Bürgerinitiative.

Vision Berlin-Brandenburg 2021
Vision Berlin-Brandenburg 2021. Utopisch schön.

Alle nahen und fernen Mitmenschen sind inzwischen informiert und in der Mehrzahl zukunftsorientiert.
Ich werde nicht länger AfD-konform und ewig gestrig verhindernd hinterher hinken.


Für meinen Enkel hoffe ich auf “Nuke Mars” mit Startrampe Fangschleuse. So konkret hat es Elon Musk allerdings noch nicht geäußert.

VR, nach mir der Mars
Aber seine Vorstellung kann gegoogelt werden: schwache radioaktive Kernfusions-Explosionen über der Mars-Atmosphäre könnten diesen in einen lebensfreundlichen Planeten verwandeln.

VR, nach mir der Mars
Nach mir der Mars. Bis dahin Virtual Reality. Ohnehin langweilen die grau-braun-grabgrünen Fotos und sich immer ähnelnde Wanderberichte.

VR, nach mir der Mars

Fangschleuse passé.
Unwiederbringlich sind
Wasser, unversiegelter Boden,
Flächen ohne Lichtverschmutzung.

19. Januar 2020, ca. 10 km Solo von Erkner nach Bahnhof Fangschleuse; 2 km gemeinsam mit Teilnehmern vom Waldspaziergang gegen Tesla, die Giga-Fabrik im Bereich Wasserschutzgebiet und Nähe NSG Löcknitztal.

Waldspaziergang gegen Tesla

Fangschleuse/Grünheide schimmert vom Löcknitztalweg aus kaum durch die Bäume. Mit zu viel berechneter Zeit wandere ich von Erkner aus an der Nordseite – ein fataler Fehler. Oder auch nicht: meine kritische Sicht auf die Zersiedelung unserer Landschaft braucht ab und zu Nahrung. Meistens nicht nur eins, nein zwei bis drei Autos seitlich der Häuser geparkt. Noch keine Teslas. Mir klingelt eine tagesaktuelle, regierungsnahe Radiomeldung in den Ohren: Zukunft für Häuslebauer. Immer gern gesehen: Haus und Arbeit= Bauen, Stress, kaum Platz für weiter reichende Gedanken.
Erstaunlich: 1989 wurde in einem Grünheider Ortsteil die Bürgerbewegung Neues Forum gegründet. Eine vage Erinnerung die regionalen “Fridays for Future”? Samstags auf dem Markt Grünheide, sonntags 11h zum “Waldspaziergang gegen Tesla” am Bahnhof Fangschleuse. Ganz konkret, entsprechend komplizierter, anspruchsvoller. Ich selbst wollte es gut sein lassen mit → Giga, nein danke.

Kaum gewandert, unterwandert

 Doch nach Lesen dieses Textes hat mich der tiefste, apokalyptische Kulturpessimismus gepackt:
“In den Augen vieler Rechtsradikaler sind die unter anderem mit der Globalisierung einhergehenden Modernisierungs- und Liberalisierungsprozesse Zeichen und Beschleuniger eines gesellschaftlichen Niederganges.” zitiert“(Nicht Mehr) Warten auf den “Tag X”. Ziele und Gefahrenpotenzial des Rechtsterrorismus”, Bundeszentrale für politische Bildung vom 29.11.2019, Lizenz CC BY-NC-ND 3.0 DE, Autor “Matthias Quent”.
Die lokale Presse ganz d’accord: Felix Mühlberg, Abgeordneter der Piraten im Kreistag, hält die Proteste gegen Tesla für »zum Teil von der AfD unterwandert«.
Mein Wanderwahn, mein Naturverständnis, mein Einsatz im “Bergwaldprojekt”: senil deutsch-sentimental, fehlender Pioniergeist, zu kurz gedacht und schlimmer?

Wer steckt hinter → www.finanzen.net? DORT ist zu lesen (und wie ich sie einst verstanden hatte, den ursprünglichen Piraten-Vorstellungen ähnelnd):
“Wenn VR (Virtuelle Realität) kurz vor der Massenakzeptanz steht, ist es möglicherweise nicht die klügste Idee, auf das autonome Auto zu setzen – egal ob auf Elektrofahrzeuge oder solarbetriebene Fahrzeuge”.
Es brauch keine hoch bezahlte Untersuchung, um festzustellen: VR hat bereits diese Akzeptanz erreicht. Wobei ich nicht an ein neues Smartphone, sondern nach dem Braunkohleausstieg an Möglichkeiten von E-Learning und Forschung denke. Richtig: für die Weiten von Brandenburg scheint das Utopie. Also stellen wir unsere Kinder für eine Tesla-Zukunft als Fähnchenschwinger auf. Laufen tun sie eh nicht mehr gern. Für Umweltbewusstsein und Klimaschutz:

ZackZack!

Fangschleuse-Grünheide, angeblich ausgewiesener Industriestandort mit jungen Buchenpflanzungen
Ist das Wald oder kann das weg? Täuscht euch nicht über die Folgen.

Auf Brandenburger Sand wächst sowieso nix. Nun wirklich mit der Gier von Zukurzgekommenen, Natur=Kulturverächtern, Pessimisten, Politkarrieristen: Ansiedlungen, Arbeit, Wachstum. JETZT GLEICH SOFORT. Inbetriebnahme der Tesla-Anlage: Juli 2021. 08.01.2020 Brandenburger Landtag stimmt Kaufvertrag zu. Planung so gut wie rückwärts: → Umweltverträglichkeitsprüfung Tesla Gigafabrik in Brandenburg, öffentlich ausgelegt vom 06.01. bis 05.02.2020.
Manno, so wär der BER jetzt auch schon fertig!

Alle, die ihr gern wandert:
die “Bürgerinitiative gegen Gigafactory Grünheide” bittet um Unterstützung.
Jeden Samstag und Sonntag!

Dieser Blogpost stellt ausschließlich MEINE Meinung dar und ist nicht mit der BIGG (→ fb und demnächst als Webseite) abgestimmt. Geht selbst und bildet euch eure Meinung!

Nachtrag 25.1.2020, Radionachricht:
Die Bürgerinitiative verzichtet auf weitere Protestaktionen, um nicht von der AfD vereinnahmt zu werden.

Was für ein Monster geht um in Deutschland und wir alle verkriechen uns.

Von Burg zu Burg

25.1.2020, 16 km mit den Cöpenicker Wanderfreunden und Kerstin Deutschland von Wiesenburg über Hagelberg, durch den Belziger Busch nach Bad Belzig, Burg Eisenhardt

Wanderung für Körper und Seele
So entspannend und schön war es 🙂  Foto: Kerstin Deutschland

Wiesenburg im Fläming

Wiesenburg, Erbbegräbnis von Watzdorf
Erbbegräbnis am Stern: Hier ließ sich der Erbauer des Parks, Carl Friedrich Ernst von Watzdorf, 1881 begraben.

Landschaftspark Wiesenburg
Im Stil englischer Landschaftsparks: die Landschaft geht unmerklich über in den Schlosspark Wiesenburg.

Landschaftspark Wiesenburg

ZAUBERAUGE

Landschaftspark Wiesenburg, Grotte

…und das erste Eis in diesem Jahr!

Schlosspark Wiesenburg, erstes Eis
Nur dem zeitigen Klimawandel-Frühling tut die Kälte nicht gut.

Schlosspark Wiesenburg
Das Wiesenburger Schloss liegt wie im Märchen vor uns.

Schlosspark Wiesenburg

Schloss Wiesenburg

Schloss Wiesenburg

Schloss Wiesenburg

Felder, Wiesen, Rummel

Den Fläming erleben: seine schönsten Zeiten sind für mich im Herbst, Winter und Frühling.

Fläming
Der heutige Tag punktet mit der Qualität all dieser Jahreszeiten. Das Eis etwas spärlich (gefährlich unsichtbar später auf den Klinkerwegen von Schmerwitz), aber zartes Grün – sogar die Schafgarbe blüht unter den Hecken.

Fläming
Das herbstliche Rot des Buchenlaubes, immer noch leuchtend…

Fläming
Nasse, satt dunkle Farbtöne. Fast zu übersehen sind wir winzig kleinen Menschenkinder hinter den Baumriesen.

Fläming
Und immer wieder Sehnsuchtsfernen.

Fläming
Glückliches Gehen, schweifender Blick.

Fläming
Ein grüner Hauch überzieht die Laubbäume in der Ferne.

Fläming
Forstwirtschaftsgebiet mit teilweise Stangenwald, diesem andernorts verpönten Kiefernwald. Niemals kommt aber hier die Idee: “kann weg”.

Buche im Kiefernwald
Der Flämingtourismus freilich glaubt selbst nicht an seine Landschaft. Der Burgenbus fährt ausschließlich in den Sommermonaten, obwohl der Klimawandel im Fläming ohne See dann besonders unbarmherzig zuschlägt.

Frühstück im Wald
Alles geschlossen. Also Frühstück im Walde.

Rund um den Hagelberg

Fläming in Pastell
Ab und zu Ergänzungen oder unmittelbar vorbei an den Erfindungen des Kunstwanderweges. Warum nicht. Aber der Blick über die Felder: Erinnerung an C. D. Friedrich, Turner, Blechen,  Monet. Das eigene Erleben ergänzt bis in die Träume hinein.

Klein Glien im Nebel
Ein steinernes Denkmal – verdeckt von Bäumen. Vom Holzkreuz aus der Blick in die sonst längst vergessenen Schlachtfelder von 1813. Lehnin/Borkheide, gegenwärtig mit Defender 2020 im Fokus, liegen nicht in dieser Richtung, sind auch über die Wälder hinweg nicht auszumachen.

Blick vom Hagelberg

Durch den Belziger Busch

Feldweg hinter Hagelberg
Die uralten Kirschbäume weitgehend Bruchholz. Das Rot der Dornbusch-Blätter glüht und brennt ganz sicher im Sonnenlicht.

Belziger Busch
Trotz Nebel heute nicht einmal Melancholie. Die Wege führen zu überwältigend von einem Augen-Blick zum andern.

Belziger Busch mit Jagdszene
Schon ganz nahe an Belzig diese Jagdszene.

Belziger Busch
Was für ein Tag! Kürzer als gedacht und geplant: gerade daher unbedingt zu empfehlen. Vielfältige Landschaft; das Bergige ist dem Blick vorbehalten, gewandert wird gefühlt relaxed. Verlaufen kaum denkbar. Jeder mögliche Abzweig ist mit Namen und km-Anzahl ausgeschildert.

Burg Eisenhardt, Bad Belzig

Und es war einmal richtiger Winter: Hagelberg 2017

Die offizielle Seite vom Naturpark Hoher Fläming

Östlich von Woltersdorf

22.1.2020, “Bergsteigen” mit Eckhard Knauer, Wandersportverein Rotation Berlin. Von Woltersdorf-Schleuse in den märkischen Bergwald mit Kranichs-Bergen, auf dem “Kammweg” zum Fuchsberg, in die Bieselberge und nach Lichtenow: 16 km unter grauem Himmel.

Von Rahnsdorf nach Woltersdorf

Noch fährt die historische Straßenbahn vom Bahnhof Rahnsdorf nach Waltersdorf. Gemächlich. Zweigleisig ist bereits angedacht.
Woltersdorf liegt heut in feuchtem Dunst. Trotzdem: das Restaurant “Liebesquelle” strahlt in blendendem Zahnweiß. Der “Waltersdorfer Verschönerungsverein” hat den Ort bis hinauf zum Aussichtsturm auf den Kranichs-Bergen im Griff. Die Schuh- und Stiefelfabrik dürfte als einziges Haus der Erneuerung bisher entgangen sein. Die hohe Kunst, so zartfarbene Patina an auserwählten Objekten zu bewahren, ist meines Wissens leider noch nicht erfunden, noch nicht gewünscht.

Woltersdorf, neue Straßenbahngleise

Woltersdorf, Schuh-und Stiefel-Fabrik

Woltersdorf, Schleuse

Woltersdorf, Liebesquelle

Woltersdorf, Seeblick

Hoch in die Kranichs-Berge

Als “Bergsteigen” ist die Wanderung angekündigt. An den Zusatz “winterlich” glaubt sowieso niemand mehr. Mit sicherem Tritt also ab Quelle sofort hoch hinaus. Echt steil. Mit Tempo. Schweißtreibend. Nach Luft schnappend. Der höchste Punkt der Kranichs-Berge: 104,5 m.

Richtung Kranichs-Berge

Woltersdorf, Aussichtsturm Kranichs-Berge

Treppe Kranichs-Berge

Hoch. Runter. Hoch. Runter. “Beckers Höhe” als Rastplatz bezeichnet, aber keinesfalls von uns so genutzt, hab ich (?) verpasst.

Märkisches Bergsteigen

Überqueren der A10

Anmerkung:
dieser N-S-Autobahnabschnitt ist wohl nicht für die Transporte im Rahmen US Defender 2020 vorgesehen. 
Die A10 teilt sich bereits am Dreieck Spreeau zur A12 / A2 Richtung Frankfurt Oder und Polen.

Autobahnbrücke A10 Richtung N

Blick Richtung Rüdersdorf

Wilde Kammwegspur

Der Wald auf dem Höhenzug schluckt sofort wieder die Geräusche. Was meine Bilder nicht ausreichend zeigen, zumal in dieser undefinierbaren Jahreszeit: jenseits von Markierungen entpuppt sich der als Weg kaum erkennbare Bergkamm als ganz ungewöhnlich schöne Wanderstrecke.

Kammweg, Abbruchkante Endmoräne

Kammweg

Kammweg

Abwärts

Plateau der Stromtrasse, im Tal Nebelschwaden

Fuchsberg – muss man finden können

“Die Wanderung hangelt sich etwas an der Landkreisgrenze zwischen den Landkreisen Märkisch-Oderland und Oder-Spree entlang, die von Ost nach West durch den Forst verläuft … Kurz bevor die Wanderung schräg rechts Richtung Autobahn abbiegt, trifft man lt. Karte auf den 65 m hohen Fuchsberg. Leider war der “Berg” nicht zu entdecken…” schreibt T. Eberl 2018 (ökologisch unterwegs). Das können wir nicht bestätigen.

Überqueren des kerzengeraden Wander- und Fahrradweges
Hoch. Runter. Hoch. Runter. Zielsicher angepeilt: der Fuchsberg. Ein kleiner, unregelmäßiger Kringel im Geländeprofil, aber als Minisporn markant.

Fuchsberg, 65m

Plateau und platt

Überqueren der L23 und noch einmal auf das Plateau. Jetzt Richtung “Bieselberge”. Biesen-, Biesel- ein häufiger Geländename in Brandenburg, irgendetwas mit Bach, den es hier längst nicht mehr gibt. Auf wilden Pfaden, mit über 20 Wandersleuten und auf die Minute genau berechnet, kommen wir an. Dabei ist die Mini-Hügelkette “Bieselberge” mit ihrem geodätischen Festpunkt kaum auszumachen.

An der L23

Bieselberge, Montage mit geodätischem Festpunkt

Es folgt gemäßigtes Absteigen in die Niederung von Lichtenow Dorf. Gefühlter Zustand: teilweise “platt”. Wir stürzen ins “Goldene Lamm”. Das wirbt mit “…genießen Sie…”. Schnöde Ignoranz solcher Einladung straft der Busfahrplan ab.

Rüdersdorfer Kalkwerk am Horizont

Lichtenow, Kirche

Wartet nur, trotz Grünheider Samstags-Kundgebungen gegen die Tesla-Gigafabrik fährt hier sicher bald weitaus mehr und zapft an einer vielleicht vergoldeten E-Elon-Säule.
Verständlich allerdings wird der wachsende Protest dagegen nun vor allem mit dem Ganzen im Blick: von den Rüdersdorfer Kalkbergen über die Seenkette hinweg bis in das Löcknitzer NSG, bis zur Müggelspree. Berliner Naherholungsgebiet mit Wasser und Wald NOCH flächendeckend. Freilich “Forstwirtschaftsgebiet”. Es muss aber nicht immer brasilianischer Urwald sein…

Pas Drogowy rund um Słubice

7.12.2019, ca. 24 km. Słubice – Rezerwat Łęgica – Pomnik Świecko – Heiligenhäuschen St. Hubertus – Fernverkehrsstraßen Richtung Park Odra – Słubice, Restauracja „Bagatela“ – Bahnhof Frankfurt (O). WSV Rotation mit Piotr Świątkowski: 100. Wanderung!
Mehr Asphalt und Auto als auf allen bisherigen 100 Strecken zusammen – DAS bleibt im Gedächtnis!

Wanderleiter

Die andere Seite

Von Słubice aus, ebenso wie vom Ziegenwerder Frankfurt (O), gibt es den weiten Blick in die Oderaue. In Odermitte verläuft die Staatsgrenze zwischen Deutschland und Polen.

Frankfurt Oder aus Richtung Słubice
Die Oder - Odra
Polnischer Grenzpfahl
Wasserturm Frankfurt Oder
Richtung Süd auf polnischer Seite – selten wird hier gewandert. Und nein, wir biegen nicht ab Richtung Kunowice und Schlachtfeld-Schlucht von 1759. Nach den Oder-Auen von Słubice wird die Eisenbahnstrecke und die Autobahn Deutschland – Polen unterquert.

Eisenbahnbrücke Deutschland - Polen
Oderbrücke
Oderbrücke
In Abschnitten und deutsch-polnischer Gemeinschaft entstand zwischen 1953 und 1997 die heutige Autobahnrücke. Die Stahlbetonbrücke besteht in Längsrichtung aus zwei Reihen mit je sieben eingespannten Bögen. → Oderbrücke A12

Ingenieur-Ästhetik

Oderbrücke.Autobahnbrücke Oder

.

Lager Schwetig

Das Anfangskapitel dieser Autobahn steckt mir noch von meinen Touren um Güldendorf*** in den Knochen und im Gedächtnis. Im deutschen Schwetig, heute Świecko, ist von 1940 bis 45 ein Zwangsarbeiterlager für den Reichsautobahnbau** nachgewiesen. Zum Bau der Autobahnbrücke kam es nicht mehr nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges.

Autobahn nahe Lager Schwetig
Auf polnischer Seite: eine polnische Gedenkstätte wider das regionale Vergessen.

Lager Schwetig
Świecko heute: eine Jagdgenossenschaft, keine Kirche, eine Litfaßsäule und Häuser, die an einer Hand abzuzählen sind.

Świecko

Jubiläum auf Polens Fernverkehrsstraßen

Kann der erste Teil unserer Wanderung ganz nach Definition als “eine mit Naturerleben verbundene, gemäßigte Sportart” gelten und die erste von 100 Wanderungen als toll, so ist die 100. ein tollkühner Test: Wie gefährlich sind Polens Fernverkehrsstraßen?

Uwaga
Autostrada Wolności mit allen Schleifen und Abzweigen. Die höchste Stufe von Duchhaltevermögen beweist der Wanderleiter: weiterhin lächelnd, auch wenn die Augen in den Abgasen tränen, die Schleimhäute anschwellen, der Atem pfeift und vom Autolärm die Ohren einen Hörverlust erleiden.

Selbstbildnis im Tank

PAS DROGOWY

Wir kämpfen uns vorwärts.
Uwaga: Wirtschaftsleben

Kurze Erholungspause im roten Buchenlaub “Park Odra”. Bestens erwandert bereits → im Februar 2019.
Das Feiern in der „Bagatela“ gerät zu höchst notwendiger Rekonvalezenz: Bigos, Pelmeni und Piwo aus guter Küche mit Dank an die Organisation unserer polnischen Mitwanderin!

**aus den Anfängen der → Spurensuche entlang der polnischen Autobahn

***Wanderungen auf der gegenüberliegenden Seite:
NSG Eichwald
Güldendorf

Rund um die Prignitzer Plattenburg

27.11.2019, 15 km gerade durch: Glöwen – Plattenburg – Bad Wilsnack mit dem WSV Rotation Berlin / Eckhard Knauer

Strauchrittertum heute

Es läuft sich prächtig durch den eintönigsten Wald, wenn die Gedanken in ferne Zeiten schweifen. Sogar dann, wenn alles velwechsert wird: → Fontane mit Karl May (sooo deutlich sind die Unterschiede manchmal gar nicht***) und der eine Dietrich von Quitzow mit einem anderen.

Einstiger Wald der Quitzows bei Glöwen

Wald und Wiese bei Glöwen
Aber auch die hier inzwischen zielgeraden Wege haben ihre Tücken. Warum weiß man nicht: nach zwei Trockenjahren verdurstete Birken? Jagdliche Bewandtnis? Wir werden zu modernen “Strauchrittern”.

Zwischen Glöwen und Plattenburg

Zwischen Glöwen und Plattenburg

Zwischen Glöwen und Plattenburg

Zwischen Glöwen und Plattenburg

Die Plattenburg

Wenn schon der Wald in meinen Gedanken (falsch) romantisiert wurde, dann darf das mit einem Blick in den Graben dieser ältesten, erhaltenen Wasserburg Norddeutschlands auch sein.

Plattenburg, Burggraben mit Fischtreppe

Plattenburg, Burggraben

Wassergraben der Plattenburg

Plattenburg mit Playmobil

Romantik… gelingt aber nicht.

Plattenburg, Prignitz
Auch nicht mit dem Blick in die Kapelle mit ihren Bibelverkündigungen: unangenehmste Erinnerung. Deko in Größe, die demagogisch wird (Parole Christ). Die Burg selbst ernüchtert jenseits von Event- und Hochzeitsfeiern mit einem Stein “Zur Erinnerung an Opfer und Leid durch Flucht und Vertreibung als Folge des 2. Weltkrieges. BDV Perleberg 1995”.

Der Torwächter: ein fragender, zweifelnder (verzweifelter?) Blick…

Löwe. Torwächter an der Plattenburg

Die Plattenburg wohl einfach zu abgelegen als alltägliche Zugnummer. Auch vor den äußeren Toren sprechende Blicke.

Die Rinder von Plattenburg
Perfekte Aufnahmen der Burg und überhaupt die Burg bitte googeln. Wir landen – vor allem ich lande ohne Umwege am Bahnhof Wilsnack.

ODEG im Regen

Bahnhof Bad Wilsnack im Novemberregen

Energiewende: Windräder, Solaranlagen, Schiene
Von hier aus alles im Blick – Windräder, Solaranlagen und Schiene = Energiewende? Schiene unbedingt! Gehen, Laufen, Wandern auch.

27. November 2019 mit der ODEG von Bad Wilsnack nach Berlin: Energiewende mit Wind, Solar, Schiene und REGEN

Das Schönste der Wanderung? Für mich: überhaupt den Arsch hoch bekommen zu haben und der Regen, Regen, Regen mit Blick aus der urgemütlichen Bahn. Für die anderen: Knieperkohl im Deutschen Hof von Bad Wilsnack – aber dazu kann ich nichts sagen.

27. November 2019, ODEG im Regen
Regen zum Träumen. Die Prignitz besitzt unglaublich viele, wunderbare Ecken. Einige der schönsten Wanderungen erinnere ich mit dem WSV Rotation Berlin, denn als Tageswanderung, sogar bis über die hier nahe Grenze bis nach Mecklenburg, sollten Route und Zeiteinteilung genau stimmen.
Irgendwann auch noch einmal am höchst abenteuerlichen Stück mäandernder Karthane entlang zwischen Plattenburg und Bad Wilsnack: notwendig wegelos, gruppenlos und nur im Sommer anzuraten…

***siehe auch → “Karl May” mit dem Quitz im Zootzen

Vom Klingetal nach Rosengarten

10. November 2019 mit Eckhard Knauer und dem WSV Rotation Berlin: Bahnhof Frankfurt (O) Obere Stadt Richtung Klingetal, Heimkehrsiedlung mit „Russenkirche“ (Heilandskapelle) und Kriegsgräberfriedhof. Kliestow gestreift, Booßen an der Bahn und die Fischteiche des Mühlengrabens. Am Wildpark zu „Wupis Tränke“ und Bahnhof Rosengarten: 17 km

Umgeben von Bahn

Frankfurt Oder, eine Stadt mit zu oft vergessener, großer Geschichte. Die vorhandenen, mehr noch die nicht mehr vorhandenen Bahnstrecken: nicht nur Geschichte der Eisenbahn, nicht nur deutsche Geschichte an dieser Ostgrenze “Oder”.

Hoffnung Bahn
Hoffnung Bahn
Frankfurt Oder, denkmalgeschützte Zentralwerkstatt der Bahn von 1855
Denkmalgeschütztes ehemaliges Werkstattgebäude der Bahn von 1855
Worthülsen
Worthülsen
Frankfurt Oder
Die Wohlstandsfrage
Frankfurt Oder, Klingetal
Klingetal. Mühlen schrumpften zu Kleingärten
Silhouette Wasserturm
Im Gegenlicht. Auch eine Bahn-Erinnerung.

Heiland und Heimkehr

Heilandskapelle Richtung Osten
Heilandskapelle Richtung Osten
Kriegsgräberstätte Gronenfeld. Erster Weltkrieg
Kriegsgräberstätte Gronenfeld. Erster Weltkrieg
Gronenfelde
.

→ Hörführung, mit Text und Bildern.
→ Wikipedia, Kriegsgefangenenfriedhof. Sehr genau und sehr informativ!

Immer Opfer und/oder Täter… verstehen vernichten verstehen vertreiben verstehen vergessen verstehen vergeben verstehen… Was für ein Präfix…

Heilandskapelle
Danke für die Führung!
Heilandskapelle
Heilandskapelle. Gegner
Heilandskapelle, Schnitzerei
Versteckte Gefühle?
Licht
Licht und Wärme
Vor dem Einschmelzen gerettet: Glocken
Vor dem Einschmelzen gerettet: Glocken aus Soldin und Hohenkränig
Heilandskapelle, heutiger Garten
Heilandskapelle, heimatlich

Mosaiksteinchen für diese Landschaft

Kliestow, Kirchturm, Spätrenaissance. um 1580
Kliestow, Kirchturm, Spätrenaissance. um 1580
Bahnbrücke Booßen mit Wandergruppe
Bahnbrücke Booßen mit Wandergruppe
Überholte Verkehrswende
Warten auf Verkehrswende
Booßen, Weg an den Mühlteichen
Booßen, Weg an den Mühlteichen
Booßen, Fließ zum Mühlbach
Kleine Fließe zum sehr langen Mühlengraben
nach Rosengarten
Kein Wunder, wenn wilde Wanderer verzweifeln

…daher bereits einmal Wupi verfehlt → hier.

Ausklang und Abschied

Goldgelber Zitterling - roh verspeist
Goldgelber Zitterling – gleich roh verspeist: immunstärkend
ersehnt und verflucht
Wupis Cappuccino ersehnt und: verflucht. Aber nur der eine “fliegende”…
Rot glühend
Rot glühend

→ goldgelber Zitterling
→ 2018 bei Wupi

 

Schlaubetal auf einsamen Wegen

13.10. 2019, 22 km im Schlaubetal mit Eckhard Knauer, Wandersportverein Rotation Berlin
Eine meiner ersten, unvergesslichen Wanderungen mit E. Knauer führte vor vielen Jahren durch dickes, dunkelrotes Buchenlaub an den Hängen des Schlaubetales, vorbei an Mühlen, die irgendwie noch im Dornröschenschlaf verharrten. Wieder eine bleibende Erinnerung diese Schlaubetalwanderung im Herbst 2019: ein nicht mehr erwarteter, sonniger Oktobertag, das Schlaubetal auf sehr unbekannten, einsamen Wegen.

Bremsdorfer Mühle, Schlaubetal
Bremsdorfer Mühle

Die Wanderstrecke: Kieselwitz – Kieselwitzer Mühle – Schlaubetal, Westseite – Bremsdorfer Mühle – Kleiner Treppel-See – Großer Treppelsee, Ostseite – Planfließ – Stiller Treppelsee – Höhenweg Großer Treppelsee, Teufelssee, Hammer-See – Forsthaus Siehdichum (Ausflugsgaststätte) mit Försterfriedhof – der glasklare Scherwenz-See, Westseite – NSG Mahlsheide – Schlaubetal, Ostseite.

Försterfriedhof in Siehdichum. 1891 angelegt vom Königlichen Forstmeister Wilhelm Reuter
Försterfriedhof in Siehdichum. 1891 angelegt vom Königlichen Forstmeister Wilhelm Reuter

Ich hatte nicht vor, zu fotografieren in Konkurrenz zur unvergleichlich schönen Natur: dem Wald als Ganzes, mit tiefen Tälern, Anstiegen zum Japsen, mit Sümpfen und Seen, immer wieder der Schlaube, ihren Bächen und Mühlen.

Die Ragower Mühle

Am Ende der Wanderung verführt das Wasser der eingezwängten, wild strömenden Schlaube doch zu einigen Fotos.

Ragower Mühlenteich
Ragower Mühle, Schlaubetal
Schlaube an der Ragower Mühle
Ragower Mühle, Mühlstein
Alte Pumpe an der Ragower Mühle
Schlaubetal, Esel der Ragower Mühle

Innensichten

Die → Ragower Mühle entzückt mit Laube, Bänken vorm Haus und vielfältigen Überraschungen im Haus.

Ragower Mühle

Ragower Mühle, Blick auf den Mühlteich

Ragower Mühle, Stube

Ragower Mühle, Jagdzimmer
Gejagt und gefischt wird bis heute vom Chef des Hauses. Einst hat hier in der Niederlausitz sogar der Auerhahn gebalzt (seit Kaisers Zeiten als Präparat an der Wand) und kaum vor drei Wochen noch haben die Hirsche geröhrt. Jetzt setzen sie bereits wieder Fett an wird mir bekundet.

Bei Kaffee und Kuchen
Bei Kaffee und Kuchen

 

Zwischen Nadelwald und Buchen

Vergessen ist auf dieser Wanderung vor allem das diesjährige, trocken braune Laub, denn dazwischen purzeln die Pilze sogar noch auf den letzten Metern in alle Taschen.
Abends schon ein Süppchen. Morgen dann die Gerichte mit ein, zwei etwas selteneren Spezies – NACH dem Blogpost, falls die Seltenheiten eine Verwechslung sind: erinnert euch!***

Parasol, Maronen, Steinpilz, Ziegenlippe, Reizker, Hexenröhrling aus dem Schlaubetal
Parasol, Maronen, Steinpilz, Ziegenlippe,Reizker, Hexenröhrling und ein herrlich saurer Apfel einer alten Sorte

Schlaubetal – hinter den sieben Bergen…

Unbedingt anzumerken: mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist außerhalb der Sommersaison das Schlaubetal schwierig zu erreichen. Ab Berlin mit dem RE1 bis Jacobsdorf und jetzt im Oktober mit perfekter Busorganisation (aber nur ab 15 Personen mit Vorbestellung möglich) bis Kieselwitz. Zurück ab Haltestelle Kallinenberge. Das allerdings verläuft entspannt wie nie vom Zug in den Wald und vom Wald direkt in den Zug.

Jacobsdorf, Bahnhof
Jacobsdorf, Bahnhof

*** Nachtrag vom 14.10.2019. Verwechslung des Flockenstieligen Hexenröhrlings ist wegen der samtigen, dunkelbraunen Hutfarbe ausgeschlossen: Speisepilz des Jahres 2018.
Aus dem Reizker ähnlichen Pilz tritt beim Anschneiden minimal eher farblose Flüssigkeit aus. Das weiße Fleisch riecht lecker fruchtig, schmeckt beim Anlecken jedoch brennend scharf: zwei Birken-Milchlinge (der Fundort eindeutig)? Giftig. Wie Sauerkraut eingelegt essbar lt. Wikipedia und in osteuropäischer Tradition. Nun schwimmen die Teile neben Spreewälder sauren Gurken. Bringt nix.

Zwei Etappen Schwärze

Durch das Schwärzetal nach Eberswalde in zwei Etappen.
1. 18. Sept. 2019 mit dem Wandersportverein Rotation Berlin und Eckhard Knauer von Melchow zum Quellgebiet der Schwärze, am Schwärzesee entlang, an der Schwärze bis zur Bahntrasse ohne reguläre Überquerung.
2. In Kleinstgruppe von der Mündung Nonnenfließ in Spechthausen Richtung Eberswalde Zoo.

Vom Quellbereich der Schwärze bis zur Bahntrasse

südwestlich vor dem Schwärzesee - Senke und Quellhorizont der Schwärze
Das Quellgebiet der Schwärze erstreckt sich bis zum Schwärzesee entlang eines Feuchtbereiches, dessen leuchtendes Grün als schmales Band durch die Bäume schimmert.

Schwärzesee bei Eberswalde
Zwei Badestellen am Schwärzesee: bei 17° Lufttemperatur und ebensolcher Wassertemperatur hat das Abbaden einen höchst prickelnden Reiz. Ziel des Tages ist mehr oder weniger damit geschafft.

an der Schwärze
Urige Natur – hierhin verläuft sich niemand. Denkste: der schwarze, runde Kreis im Gras: ein Autoreifen. Zum Einsammeln ungeeignet.

an der Schwärze
Meister Bocker hat in dieser Abgeschiedenheit eine kleine Festung errichtet.

18. Sept. 2019, die Schwärze mit Biberdamm
Und die Schwärze macht ihrem Namen alle Ehre!

schwärzer als schwarz: die Schwärze
Kurz bevor die Bahntrasse die Wege nach Spechthausen abschneidet, verschwindet der Fluss in grasiggrünem Sumpf.

die Schwärze versumpft
Das Borstenvieh glücklicher Weise auch – sehr frische Spuren!

Suhle am Sumpfgebiet Schwärze

Von Spechthausen nach Eberswalde

Das Nonnenfließ mündet in Spechthausen südlich von der ehemaligen, berühmten Papierfabrik in die Schwärze. Vor Jahren sind wir einmal als Wandergruppe oben am Berg mit Blick aufs Wasser entlang gekrochen.

Spechthausen, alte Papierfabrik
Die Schwärze fließt eingezwängt in Mauern aus dem Fabrikgelände – inzwischen ist alles überwuchert.

Schwärze an der Brücke in Spechthausen
Östlich davon geht der Wanderweg weiter mit manchmal einem Blick auf die Kleingartenanlage hinter dem Seggenmoor.

Spechthausen, gegenüber von der Kleingartenanlage
Egal warum die Äpfelchen: organische Gartenabfälle tragen zur Eutrophierung des Biotops bei. Die Kleingartenanlage soll nach Auslaufen der Pachtverträge dem eigentlichen Niederungsmoor weichen – Datum unbekannt. Eine Fischzucht existiert noch unzugänglich als Becken mit einigem Restmüll.

Steg über einen der einst vielen Bäche Richtung Schwärze
Der Wanderweg hat seit langem keine Markierung mehr.

Schwärze, am Seggenmoor
Begegnungen (bis hin zur geringelten Mütze: Ähnlichkeiten mit Typ → Bergwaldprojekt) sind trotzdem nicht so selten. Die Eberswalder “Hochschule für nachhaltige Entwicklung” (HNE) wird nicht umsonst als **”grünste” Hochschule Deutschlands bezeichnet: es gibt wandernde Menschen. Eine Hexenhand schnippst Beifall all denen, die hier entlang schleichen.

Steg über einen der einst vielen Bäche Richtung Schwärze
Oben am Berg: Biege nach links. Nun führt der Weg wieder direkt an der Schwärze bis Eberswalde.

Richtung Brunnenberge Eberswalde
Links der urwüchsige Fluss, rechts der Hang zu den Brunnenbergen (mit aufsteigenden Möglichkeiten).

Brücke Richtung Herthafließ
Die schönste Wanderstrecke zweigt allerdings an der Mündung des Herthafließes an dieser Holzbrücke ab: 1,5 km zur → Herthaquelle*** am Eberswalder Zoo.

Schwärze hinter der Mündung Herthafließ
Mit Blick nach rückwärts auf die Brücke jetzt und hier weiter direkt Richtung Eberswalde.

Schwärze am Eberswalder Zoo
Am Stadtrand, rings um das Gelände des Eberswalder Zoos, hat der Biber empfindlich gefällt und gestaut.

einstige Brücke über die Schwärze
Biber macht was Biber will… Es fällt nicht alles direkt durch ihn.

Brücke über die Schwärze Richtung Eberswalder Zoo
Hinter der Zainhammer Mühle fließt die Schwärze am Rande des sehenswerten Forstbotanischen Gartens.

Brücke über die Schwärze Höhe Oberförsterei Ebeswalde
Die angepriesene “Erlebnisachse Schwärze” aber lieber lassen: das ist nix für eine schöne Erinnerung an eine weitgehend wieder naturbelassene Flusslandschaft.

Brücke über die Schwärze mit Sperrgitter
Quälend gerade und ereignislos fließt die Schwärze zwischen Kleingärten und nur an den wenigen Brücken sichtbar. Manche Brücken mit Sperren gegen den Baumeister im Wasser. Irgendwann mündet die Schwärze schließlich an der Stadtpromenade in den Finowkanal.

Brücke über die Schwärze an den Kleingärten

***Aktuell vom 22. Sept. 2019, kurz aber voller Abenteuer: dem HERTHAFLIESS gebührt eine eigene Seite!

** → HNE Eberswalde: wenn ich noch einmal jung sein könnte!

Die Schwärze, ein Nebenfluss der weitgehend kanalisierten → Finow, hier eine Wanderung am unberührt mäandernden Oberlauf.

Berliner Schafstag

Berlin, 15. September 2019: 14.00 Uhr Start einer Schafsdemonstration am Haus der Kulturen der Welt. Ich: in Art eines jappsenden Hütehundes begleitend vor und zurück mit Schafsherde zum Hansaplatz, Kundgebung. 18.00 Uhr Heimkehr: mit Hin- und Rückweg ca. 14 flotte Wander-Kilometer.

Schwarzköpfiges Fleischschaf

ACHTUNG: dieser Text ist unabhängig MEINE Schilderung MEINES Erlebnisses und mit MEINEN Gedanken zum Thema!
In Erinnerung an meine Kindheit, in der Wanderschäfer in Thüringen und im Harz selbstverständlich waren; mit Schafwollsocken an den Füßen von Prignitz-Elbeschafen, gesponnen und gestrickt in Bengerstorf bei Boizenburg.

Die Wanderroute

Zum Schafstag am Carillon Berlin
Zumindest mit Blick Richtung Carillon und Haus der Kulturen der Welt zeigen die Schafe Interesse an Berliner Kultur.

Vor der Schafstag-Demo im Gatter
Dann endlich ab auf die Wiesen im Großen Tiergarten

Schäfer demonstrieren in Berlin
Hier ist alles irgendwie Regierung und Schafe hat Berlin sogar eigene. Zusätzlich demonstrieren vom 15. Sept. bis 15. Okt. 2019 fünf Schafe auf der Wiese neben der Hansabibliothek für ihre Art.

Schafs-Demo am Schloss Bellevue
Erinnert an viel Geschichte, wenn die Herde am Großen Stern und den Militärpuppen vorüber getrieben wird.

Schafs-Demo am Grosen Stern in Berlin
Falls jemand glaubt, Schafe hüten wäre eine besinnliche Arbeit…

Berliner-Schafstag
…im Laufschritt ist die ganze Herde plus Hirten und Hunde veschwunden…

Berliner-Schafstag am Bellevue-Ufer

…zumindest dort, wo kein Gras wächst.

Berliner Schafstag 2019
Achtsam, aber wenigstens einmal dagegen pissen… Die intelligenten Schafe wissen, dass E-Scooter nur “grün” angemalt sind.

Berliner Schafstag mit E-Roller
Hoppla: gut gemästet und am Ende des Tages und der Tour immer noch höchst beweglich!

Berliner Schafstag mit Hürdenlauf

Der Schafstag: für und nicht gegen

Die Demo „Schafstag “ thematisiert die prekäre Situation der Wanderschäfer, die fatale Situation, wo dem Auto mehr Platz gegeben wird als dem Menschen, geschweige denn dem Tier. Demo für Lebensraum – auch mit Wolf – sofern sein Schutz nicht in total verkehrter Welt endet. Es geht um Biodiversität und um nichts weniger als den Erhalt unserer Erde.

Schafwolle - auch für den Baumschutz zu verwenden
Nur mit Schafen, Ziegen, Hund
bleibt das Grünland artenreich bunt.

Stehn keine Schafe auf den Deichen
wird das Land im Wasser weichen.

(so etwa …)

Weideprämie für Schafe und Ziegen!

Das wird ein Schafspelz für den Wolf
Es braucht keine hoch kochenden Wolfs-Angriffe – weder auf das Tier, noch auf differenziertes Rundumdenken. Wolfsbissig empfehle ich theoretisch das, was mit Erfolg bereits im Land Brandenburg getan wird: → Herdenschutz.  Nur die Kosten sind enorm und viel zu hoch, um nicht nur ziemlich schwarze Schafe zu züchten, sondern auch mit schwarzen Zahlen wirtschaften zu können. Diese Situtation ist Anlass der Demo! Und nicht etwa der Wolf!

Hütehund bei der Arbeit
Im Bild ist nur der Hütehund und nicht die Lerche zu sehn.

…so vielfältig gemeint wie Artenvielfalt erwünscht: die Karla im Schafspelz

Stecken und Stab

„Und müsst’ ich auch wandern in finsterem Tal, ich fürchte kein Unglück, denn du bist bei mir. Dein Stab und dein Stecken, die sind mein Trost.“ (Psalm 23, Vers 4)

Stab und Stecken

Die schon biblische Tradition der Wanderschäferei zeigt sich nicht zuletzt an Stock und Stab, beidseitig nützlich und zweifelsfrei Eigentum des jeweiligen Schäfers. Die untere Metallschippe multifunktional zur Abwehr oder zum Ausstechen von Disteln.

Staffelstab vom Europäischen Hirtenzug

Staffelstab als Erinnerungsstück vom Europäischen Hirtenzug, eine Initiative des europäischen Hirten-Netzwerkes, dem „European Shepherd Network“.

Geschnitzter Hirtenstab aus Hasel
Beeindruckende Stöcke sind selbst geschnitzt, aus einem einzigen Stück Haselnusskloben mit langem Stock.

Geschnitzter Hirtenstab
Der Haken, um die Hammelbeine lang zu ziehen – d.h. um zu lenken oder aufzurichten.

Hirtenstab
Notfalls funktionieren dünne Stöckchen mit Wedelchen.

Hirtenstab
Schäfer Kucznik aus Altlandsberg: an diesem Tag zum Schutz der Schafe als Dirigent vor allem des Publikums.

Hirtenstab in Funktion

Schäfchen zählen

Sieht nicht einfach aus, die massigen, schwarzköpfigen Fleischschafe in den dreistöckigen Transporter zu bugsieren. Muskelkraft plus wirklich alle Stäbe und Stöcke mit allen Enden sind gefragt.

Schäfchen zählen
Die Auskunft nach Art und Herkunft des Transporters wird etwas zögerlich beantwortet. Diesmal nicht Ziel – na ja, es soll friedlich ablaufen. Und Berlin als Hochburg der jungen Vegetarier fühlt sich natürlich sehr verbunden mit Herbivoren.

Schaf-Transporter
Gerade vor einigen Tagen hatte ich es wieder auf diesem Blog versucht zu thematisieren: blumige Wiesen und Bio-vegan allein werden das Insektensterben nicht stoppen. Artenvielfalt retten: ohne Schafe, ohne Kühe auf der Weide? Ökosysteme funktionieren in komplexen Wechselbeziehungen.

Schäfer aus Müncheberg
P. Correctness bringt uns dazu, die Übernutzung unserer Erde immer nur in Teilaspekten und unsäglich konträr zu diskutieren. Mit einer Sache ist nicht alles gesagt.

Müssen und Machen

Schafstag
In meiner Kindheit ließen Schafe nur runde, trockene Köttel fallen. Im Tiergarten entstanden Mini-Kuhfladen. ???

Abfall vom Schafstag
Ebenso wie dem Wanderer mit brennenden Füßen bereiten der Wanderschäferei kilometerlange Asphaltstraßen ohne Feldwegalternative natürlich mit solchem Abfallprodukt nicht nur EINEN “Haufen” Probleme.

Abfallentsorgung
Aber die im gegenwärtigen Antitütenrausch ausgesparte Plastikentsorgung täglich von 16 Millionen Hunde-Haufen (acht Millionen registrierte Hunde) in Deutschland dürfte mehr Abfall produzieren als der Dung(!) der bei uns noch existierenden Schafherden.

Schäfertasche
Hoffen wir trotzallem, dass keine Wanderschäfer→innen (Bergwaldprojekt-Erinnerung mit Bild) mehr den Beutel abgeben, sondern dass sich im Gegenteil wieder viele Menschen zumindest unterstützend für diesen Beruf begeistern.

Schäfchenwolken über dem Haus der Kulturen der Welt
Dafür gab es nicht nur Schafslosung und Schäfchenwolken nach dem Tierparkgrasen, sondern begleitend auch  Transparentlosungen, deren Überzeugung ich mich  fromm und frei anschließe:

Wir schafen das!

Wir schafen das!

 

Streesee und Rabenluch

13.07.2019, Natur von Menschenhand: Wiesenpflege / Heuernte im NSG Biesenthaler Becken mit dem Wandersportverein Rotation Berlin, Leitung Wolfgang Pagel, in Zusammenarbeit mit dem Naturpark Barnim

Die zweite Mahd

Eine Sage erzählt vom untergegangenen Dorf Stresow an der Stelle des Streesees.

am Streesee 2014
Und sagenhaft lange schon (oben im Bild und mehr dazu ganz unten) wird die Wiese des dortigen Quell- und Durchströmungsmoores in Zusammenarbeit von Wandersportverein Rotation Berlin und →  Naturpark Barnim gepflegt.

Streesee, Sensenprobe. Copyright W.Pagel
Untergehen war in jedem Jahr aufs Neue in der mit Gräben trocken gelegten Wiese angesagt. Verbliebene Untiefen waren berüchtigt, aber dann auch bekannt.

Streesee, ein Bein gerettet. Copyright K.G.Brandler
Erfolgreiches Wiedervernässen macht häufiger und überraschend akrobatisches Können unumgänglich.**

Streesee, Durchströmungsmoor
Egal ob Mensch, Plane oder Baum: unser Arbeitgeber ist beim Ziehen Spitze!***

Streesee, Quellmoor
Leichtfüßig schwebt der Europäer eben selten. Erstaunlich sind solche kulturellen Unterschiede manchmal sogar am Schuhwerk abzulesen.

Streesee mit chinesischen Füßchen. Copyright K.G.Brandler
Dem Arbeitsziel zuträglich: Forken-Akrobatik in Vollkommenheit.

Streesee, Arbeit mit der Forke

Abtransport in den Erlenwald. Bis vor ein, zwei Jahren wurde das Schilf noch zum Verfüllen der Gräben gebraucht. In den nächsten Jahren könnte es vielleicht zur Materialquelle werden.


So gut wie geschafft und “geschafft”.

Streesee, Naturpark Barnim. Copyright K.G.Brandler

Sahne extra

Die süße Kaffee- und Kuchenpause
Zum Abschluss: süße Spende für alle.

Vorschau Rabenluch

Die Zeit reicht für einen Abstecher ins Kesselmoor Rabenluch. Weithin Verbuschung. Das soll sich ändern. Kiefern und Birken geht es an die Wurzel.

Rabenluch, Biesenthaler Becken. Copyright K.G.Brandler
Erst einmal bezieht sich der Himmel. Dann prasseln kurz dichte, warme Tropfen cm-groß auf uns nieder.


In vergangenen, weniger heißen Jahren, verottete das Holz schnell auf der Moorfläche.

Rabenluch, Totholz. Copyright K.G.Brandler
Dazwischen der ungeliebte Faulbaum, der sich mit den stärksten Widerständen verwurzelt. Nicht einmal vom Wild wird er verbissen: also raus!

Rabenluch, Faulbaum. Copyright K.G.Brandler

Von gezupften Handsträußen bis zu gedrungenen, dickstämmigen Birken reicht der Einsatz: hacken und ziehen.

Rabenluch, hacken und ziehen. Copyright W.Pagel

Die braune, lockere Masse des Torfbodens liegt bis zu dem Meter, den wir mit den größten Birken aushebeln, trocken. Rückstoß und Versinken erlauben mehr Heiterkeit als im Quellmoor Streesee.

Rabenluch, gehackt und gezogen. Copyright W.Pagel
Eine Mooreidechse, aufgestöbert an ihrem Baumwurzelversteck, verschwindet – ohne Foto – noch flinker im Gras.

Rabenluch, Bonsai-Verbiss einer Birke. Copyright K.G.Brandler
Problem Wildverbiss. Es könnte eine Mär sein, dass Reh- und Rotwild allen Jungwuchs schändend durch die Wälder streifen. Die Tiere haben ihr 5-Sterne-Lieblingslokal zur Bonsai-Kugel gezüchtet. Im Umkreis darf alles wachsen wie es möchte.

Die Frage nach dem Sinn

Nicht alles gelingt, vor allem den Moorprojekten. Gegen die Nährstoffbelastung durch landwirtschaftliche Einträge oberhalb des Streesees ist kein Kraut gewachsen. Vielleicht hätte der einstige Quergraben entlastet. Warum nicht die Verursacher zum Umdenken zwingen? Im Zeitalter des Klimawandels gibt es das “Naturgeschrey”. Aber politisch geschieht alles ohne Haftung und im reichsten Land der EU das meiste oder besser das wenige für die Natur ehrenamtlich.

Streesee, Wiesenblumen im Juli nach einer ersten Frühjahrsmahd. Copyright K.G.Brandler

Beispielhaft vor der zweiten Mahd: im Verlandungsbereich am Streesee ein üppiger Wiesenwuchs als Insektenparadies: Blutweiderich, der gelb blühende Sumpf-Hornklee, rechts die vertrocknete Blütentraube einer Binse.

Rote Sumpfschrecke, Streesee. Copyright K.G.Brandler
Ringsum die wiedererweckte Moorwiese. Was für Argumente gäbe es gegen das Wiederbeleben solcher Artenvielfalt?

Streesee, Moorlöcher

…und die Frage nach dem Nutzen

Das Rabenluch als Kesselmoor mit völlig anderer Flora und Fauna.
Verblühtes Wollgras: schwarz verklumpt, kaum erahnbar die weiße Flockenpracht im Frühling.

Rabenluch, welkes Wollgras
Auffällig der buschartige Sumpfporst, manchmal als große Fläche, hier im Bild neben Pfeifengras.

Rabenluch, Pfeifengras und Sumpfporst. Copyright K.G.Brandler
Sumpfporst: eine wunderschöne Pflanze mit einem angenehm herben Duft, an Lavendel erinnernd, daher vielleicht früher ein Mottenmittel.

Rabenluch, Sumpfporst. Copyright K.G.Brandler

In den Tiefen zwischen den Bulten die Polster von Sumpftorfmoos in braunen, gelben, roten Farbtönen. Sonnentau ist seit Jahren verschwunden, obwohl gerade solche Flecken verdammt nach seinem Vorkommen aussehen.

Rabenluch, Sumpftorfmoos. Copyright K.G.Brandler
Aktuell reifen die Moosbeeren.

Copyright K.G.Brandler

Die Moore Streesee und Rabenluch sind klein mit kaum mehr als 10 ha. Während über die Ursache des Klimawandels immer wieder sinnlos gestritten wird – hier ist es augenfällig: die ringsum reinen Kiefernnutzwälder sind menschengemachte Umweltsünde. Nichts tun, alles der Natur überlassen? Dem ist verantwortungsbewusst alles nur irgend mögliche entgegen zu setzen.

Bedingungsloser Einsatz
…fast um jeden Preis unser Einsatz für das Moor

**Dank an unseren Wanderleiter Wolfgang Pagel, der jede Gefahr ignorierend, eine wunderbare Dokumentation zur Verfügung gestellt hat. Daraus 3x “ego” mit seinem copyright.

***Für die fachlich kompetente Begleitung in jeder Lage und Situation herzlichsten Dank von uns allen an den unermüdlichen Volker vom Naturpark Barnim!

Quellmoor Streesee seit 2008

Streesee 2008, erster Wiesenstreifen, copyright Wolfgang Pagel
Streesee 2008, erster Wiesenstreifen
Streesee freischneiden, copyright Wolfgang Pagel
Streesee, freischneiden – seit 2008
Streesee, Jahr für Jahr fällt etwas Erlenwuchs, copyright Wolfgang Pagel
Streesee, Jahr für Jahr fällt etwas Erlenwuchs
Streesee 2009, copyright Wolfgang Pagel
Streesee 2009, Wiesenstreifen hinter der Birke
copyright Wolfgang Pagel
Wiedereinbringen natürlicher Pflanzenarten
Streesee 2013, copyright Wolfgang Pagel
Streesee 2013, mit Birke und Schuppen
13. Juli 20119: Quell- und Durchströmungsmoor am Streesee, Wiesenpflege
Standort etwa wie das Foto 2014: Juli 2019
Streesee 2014, copyright Wolfgang Pagel
Streesee 2014 usw.

Diese Bilder sind mit Klick zu vergrößern! Kaum mehr wiederzuerkennen, stimmt’s!?