Von Lehnin nach Ragösen

Von 9 bis Schlag 12 auf dem E11

Stündlich ein Bus Brandenburg – Ragösen: haha, Anschluss kann mit dem RE1 wegen xxx nicht mehr erreicht werden. Ein Bus nach Lehnin kommt. Irgendwas wird möglich sein – ohne Wanderkarte.
Emstal und Busendorf hab ich reizvoll in Erinnerung, Richtung Beelitz aber Kiefer und Truppenübungsgelände. Kurz ist die Strecke auch. Also Golzow. Der Tag ist lang und nicht heiß. Der E11 führt sogar weiter nach Klein-Briesen – fast wie geplant.
Der E11 Lehnin – Golzow ist mit diesem externen Link GPS-genau zu finden, insgesamt 15,18km: GPSies - Kloster Lehnin - Golzow (E11)

Einmal umsonst umrundet: das Spargelfeld
Einmal umsonst umrundet: das Spargelfeld

Meinerseits ist nicht viel zu ergänzen: Naschen von den Zwergenfrüchten mehrerer Kirschbäumchen, von minikleinen, wild wachsenden Johannisbeeren und Stachelbeeren. Blühende Spargelbäumchen – mühsam sind noch ein paar letzte Triebe zu finden (der Chemiesuppe heut Abend bringen sie keinerlei Geschmack). Ärgerlich: da bin ich schon ums ganze Feld gelaufen, muss wegeahnungslos aber entsprechend Markierung noch einmal zurück, laufe einen riesigen Bogen, um an der gleichen Stelle wieder anzukommen. Ich schwöre: nur in äußerster Not wieder ein Weitwanderweg! Mehr als sportliches Gehen mit netten Landschaftsblicken ist nicht.
In Oberjünne fordert eine Banderole: Radweg JETZT. Also versiegeln. Es sind aber Nutzfahrzeuge, die streckenweise im festen Waldboden tiefe Spuren hinterlassen haben.

Golzow, Kirche: genau drei Stunden von Lehnin aus auf dem E 11 gewandert
Golzow, oktogone Barock-Kirche: von Lehnin aus genau drei Stunden auf dem E 11 gewandert

Von der Temnnitz erzwungen

Die Plane ist es, nicht die Temnitz - jedenfalls nicht hier
Die Plane ist es, nicht die Temnitz – jedenfalls nicht hier

Bis zur Überquerung des Flüsschens in Golzow läuft alles. In den Feldern eine Verzweigung scharf rechtwinklig in die völlig verkehrte Richtung. Eine Markierung E11, verwischt an einer von zwei einsamen Eichen? Gefühlsmäßig drehe ich um. Der schwebende Rotmilan könnte “meiner” sein. Flächendeckend Feuchtwiese und Sumpf allerdings beunruhigen. Anstelle in sinnloses Zickzack verführt, fühle ich mich wenigstens wieder versöhnt mit der Natur – sinnvoll im Zickzack auf ausgetrockneten Hügelchen…
In der Ferne ein Wegweiser? Nee, eine Salzlecke jahreszeitlich angepasst mit Zucchini belegt.

Das Gras wächst mir über den Kopf. Die Föhren knistern und knastern gefährlich: es geht nur zurück.
Das Gras wächst mir über den Kopf, die Föhren knistern und knastern gefährlich – vielleicht hab ich genau hier doch eine jagdliche Flussquerung verpasst

Letztendlich muss ich über den alten Eisenbahndamm* und die Landstraßenbrücke. Geradeaus bis Ragösen durch den “Naturpark Hoher Fläming” (steht auf dem Schild, es wäre von der Straße aus nicht zu ahnen). Insgesamt knapp 6 km? in 1 1/2 Stunden, wiederum mit Glück: wenige Minuten bis zur Busabfahrt. Teil 2 der vorigen Wanderung steht weiterhin aus.

Dass ich in Golzow die Plane überquert habe und die Temnitz ebenfalls zwischen Golzow und Ragösen fließt, das weiß ich erst von Google maps.

*Kleinbahn Treuenbrietzen – Belzig – Brandenburg, kurze Schienenstücke an einem Übergang hinter Golzow erhalten.
In der Kurve vor der Brücke mit frisch geschüttetem Schotter – kurz vor der Straße unwegsam überwuchert.
Das kenne ich von dem Abschnitt Fredersdorf – Richtung Belzig: hoffnungslos, wenn man ein Gewässer auf dem alten Damm überqueren möchte…

Diese Wanderung ist eine Ergänzung zu NSG Briesener Bach und Polsbach.