Messerliebe

Sehr klein und nicht mehr mein:
Das traditionelle Opinel Messer mit Sicherheitsring gehört zu Frankreich wie Rotwein und Baguette. Es wurde 1890 als Klappmesser für die Landarbeit entwickelt und über die Jahre nur geringfügig verändert. Mit seiner Unverwüstlichkeit und Eleganz wurde es zum museumswürdigen Klassiker der Alltagskultur. Eins dieser Messer wurde 1991 ein ganz besonderes Erinnerungsgeschenk für mich an eine Woche in der Landschaft, in die ich mich am meisten zurücksehne: die französischen Pyrenäen. Der Griff kenntnisreich an meine Handgröße angepasst: zum Festhalten in jeder Situation, zum Faustballen in der Hosentasche. Die Klinge natürlich aus Kohlenstoffstahl, der sich zu besonderer Schärfe schleifen lässt. Nach Gebrauch abgetrocknet und ab und zu mit etwas Öl behandelt, wird Rost vermieden und bekommt der massive Holzgriff die unverwechselbare Patina; unverwechselbar durch die immer einzigartige Holzmaserung – falls mit Liebe ausgewählt.

Opinel und andere Messer

Das Opinel boomt seit einiger Zeit auch in Deutschland. Ja, irgendeins steckt auch wieder in irgendeiner Tasche von mir. Irgendeins, es kommt nicht mehr drauf an, falls ich es auf ewig verborge oder verliere. Aber mehr als einen Stich im Herzen gibt es immer, wenn ich danach greife: nein, das ist nach mehr als zwanzig Jahren jetzt nur noch irgendeins.
Schuld und Scham sind eineiige Zwillinge, ich kenne das auch.
Aber sollte ein Bushcrafter auf diesem Foto sein möglicher Weise handgefertigtes Jagdmesser wiedererkennen: am letzten Wochenende im Februar 2016 gefunden. Den ausweisenden Fundort bestätige ich nach Bitte um Rückgabe.

Messerfund in wilder Natur
Messerfund

Schreibe einen Kommentar