Zukunft Giga-Wachstum – ergänzt!

4. Januar 2020, mit Ausgangspunkt Bahnhof Fangschleuse zwei Stunden im Regen auf eintönigen Nutzwald-Wegen. Die zukünftige Karte zeigt: hier führt nichts zu Gesundung. DAS wird ein Krebs in der Landschaft.
Ergänzt nach dem Sichten von Highway- und Megacityfotos im Internet.

Fangschleuse: vom Bahnhofs-Verfall zum Wirtschaftsstandort?

Die Dimension der Planung und meine Vision siehe “Waldspaziergang gegen Tesla”.

Zwischen Fangschleuse und Freienbrink: Giga-Tesla-Land
Fangschleuse, historischer Bahnhof im Verfall
Fangschleuse, Wanderwege

Homo ludens vs. Giga und Goliath

Wenige Schritte: ein kleiner Talismann, durch den ich nun diesen Wald sehe, der rasant verschwinden soll.

Tesla-Land aus Vogelperspektive
Wer weiß, ob noch Zeit bleiben wird, die schon mächtigen Kiefern zu verwerten. Auf google maps sieht der Nutzwald schäbig aus. Allerdings nicht schäbiger als andernorts im einst militärgestressten Ostdeutschland. In Zeitungsartikeln werden Menschen interviewt, die von Fichten sprechen: ahnungslose Interessenvertreter, hoffende – wahrscheinlich Neubürger – Teilhaber eines unbegrenzten Wirtschaftswachstums.

Tesla-Land bei Fangschleuse, gepflegter Nutzwald
Viele Bäume aber sowieso am Ende ihres nutzbaren Wachstums.

Forst Tesla: zerfahren und verfahren

Nur das Problem Wasser…

Zusätzlich ist auf dem Gelände (oder in Nähe?) der Tesla-Gigafabrik eine Abwasserbehandlungsanlage mit einer Kapazität von 252 m3/h vorgesehen.

Tesla-Land, Wasser des Lebens
Natürlich hat ein Normalbürger so wenig wie irgendein Vöglein unter Gottes Himmel oder wie ich selbst eine Vorstellung von dieser Menge. Was ich weiß: vor dem Zustand als Abwasser muss solches notwendig als Grundwasser oder Spreewasser eingespeist werden. Aber wir haben ja reiche Erfahrungen mit unseren Braunkohletagebauen.

Teslagelände, Blick Richtung Autobahn
Eigentlich ist alles bereits perfekt aufbereitet.

Bahnstrecke Erkner - Frankfurt/Oder
Die Hoffnung platzt bei den nächsten Generationen.

Zukunft unserer Kinder und Enkel: wenn schon kein Platzen, dann zumindest die Luft raus

Wo die kleinen Wunder wachsen

Traumvogel vor Buchenpflanzung
Verschwommen im Regen der stellenweise bereits mit Buchen aufgeforstete Kiefernwald. So naiv bin ich nicht, dass ich glauben würde, diese Tesla-Giga-Fabrik könnte noch von irgendetwas verhindert werden. Hierher verläuft sich ein Spaziergänger so wenig wie ein schützenswertes, wahrscheinlich mit Instinkt sogar “intelligenteres” Tier. Keine Vogelstimmen, nur mein Holzvöglein.

Trameten leuchten in Cyan-Blau
Gleichmäßig das Geräusch der Tropfen, die schwer in meine Jacke sinken. Der übliche, sichtbare und unsichtbare Staub hinweg gespült. Knallige Farbenpracht am tief dunklen Waldboden. Das dunkle Cyan-Blau der Trameten: fauliges Nass, eine biochemische Reaktion.

Baumpilze
Abgesehen von den jagdlichen Einrichtungen in der Nähe der Birkenporlinge im Laub endlich Zeichen der vorhandenen Mini-Fauna: Fraßstellen. Für viel Befruchtung werden die Verursacher nicht gesorgt haben.

Birkenporlinge und Insektenfraß am Laub
Auffällig der im Kiefernwald üppige Moosboden: neongrün leuchtend und weich.

Moosteppich vs. Versiegelung

Mobilitätswende

Frei gelegt von irgendwelchen Begehern der künftigen Radikalvernichtung: ein längst vergessener, von der Autobahn abgeschnittener Weg aus Richtung Erkner-Kabutzhöhe geradewegs nach Störitzsee. Wahrscheinlich schon damals unbeliebt weil gewöhnlich sandig unbequem.  Der Naturliebhaber wandert an der Löcknitz hinter der Bahnlinie. Diesseits Störitzsee: das Ziel einer jeden Berliner Kita oder Schule, natürlich mit Bussen von Tür zu Tor.

Meilenstein Tesla

Nun also Teslas E-Autos: die Brandenburger Modell-Lösung für die Energiewende und den Ausstieg aus der Braunkohle, öko-politisch als Weltenrettung propagiert. Verkehrswende allerdings ohne Reduktion des Individualverkehrs. Der schwarze, streng begrenzte Krebs auf der Karte wird sich weiter in den Wald hinein beißen, jenseits aller Straßen mit neuen Verkehrslösungen, unermesslichem Güterverkehr, Wohnungsbau mit rettenden Einnahmen für die schwächelnden Siedlungs-Kommunen.

Demonstrieren wir weiter freitags gegen die globalen Fehlentwicklungen, die Vernichtung des Regenwaldes. Für unser eigenes Wirtschaftswachstum, für Bevölkerungszuwachs mit neu erwachenden Konsumgelüsten, für Bestechungsgelder aus den Energiekonzernen. Tricksen wir die veschlafenen Hirne unserer eigenen Autoindustrie aus.
Freuen wir uns auf die Expansion von Tesla, wenn zu den kahlen Flächen der Windräder und Stromleitungen die vorgedachten Rohrsysteme unsere Erde vertunneln werden. So sehen schon immer futuristische Kinderzeichnungen aus und lange schon die Highways der USA, von Dubay, Peking, in Japan. Und gerade gegoogelt: Nanjings Kraftfahrzeug-Teststrecke.

Highway-Konstruktion, lizenzfrei

Vergesst den Wald.
Vergesst diesen piefigen Blogpost.
Zukunft tickt anders.

auf der anderen Seite von Fangschleuse: das Löcknitztal.
Gegenwärtig so weit von Berlin und Erkner entfernt, dass noch von Idylle die Rede sein kann.
→ zum Flächenverbrauch aktuell auf der Seite des Umweltministeriums.
Schwierig, DEN Link zu finden, der für die Traumfabrik Zukunft und nicht das pure Entsetzen steht. Einfach mal umfassender als nur Auto → HIER (Highway gibt es auch)

Nachtrag vom 28.1. (auch wenn manche denken werden, das wäre ein anderes Thema):
HIER vor allem als Video von Architects4Future
und HIER

Umweltverträglichkeitsprüfung, öffentlich ausgelegt vom 06.01. – 05.02.2020
Alle Auswirkungen “gering” bis “mäßig”. Keine Ahnung, was Greta dazu sagen würde.

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